classic-volks - http://www.classic-volks.ag.vu/hoffmanns vw käfer sammlung - 62er Faltdachkäfer

Der Faltdachkäfer wurde aus seinem Dornröschenschlaf wachgeküsst.

Er stand bei Kameraden unseres Käferclubs in der Scheune.

Die Kameraden hatten dem Käfer eigentlich keine Zukunft mehr gegeben, da er am Heck stark beschädigt war.

Die Blechsubstanz hingegen ist einmalig.

Der Käfer ist ungeschweißt und nahezu frei von Rost gewesen.

Der Vorbesitzer hat in den 10 Jahren Standzeit nach dem Unfall schon einige Teile abgebaut und weiterverwendet.

So sah er beim Kauf aus

Übel oder?

Was man nicht sieht und sich auch erst später herausstellte:

Der Motor hatte einen Lagerschaden, das Getriebe war an der linken Halbwelle krum und mußte auch ersetzt werden und an der Vorderachse war der linke Achsschenkel ebenfalls krum.

Der Aufprall muß so stark gewesen sein, dass sich der Käfer um die eigene Achse gedreht hat und

gegen den Bordstein geschleudert wurde.

Man achte auf die Heckscheibe! Sie steht etwas hervor.

Der Schaden beläuft sich vom Seitenteil über das Dach bis ins Heck!

Um den Käfer aus seiner Scheune zu bergen war ersteinmal eine halbe Dose Kriechöl notwendig,

dass in die Bremstrommeln gesprüht wurde. Somit war auch die gesamte Bremse mit Zylindern und Schläuchen zu überholen. Das sollte man bei einer derart langen Standzeit aber wohl immer machen!

Wir entschlossen uns den Käfer nicht mit eigenen Mitteln zu quälen und zu versuchen ihn selber wieder gerade zu bekommen,

sondern hörten auf Arne aus Augsburg (KFZ Meister im BMW Werk) der uns geraten hatte, wenn ein Karosseriebetrieb den Käfer für weniger als 2000,-- € wieder richtet, dann bring ihn dort hin.

So sollte es geschehen. Ich besorgte eine NOS VW Endspitze, eine neue Heckschürze und einen gebrauchten Motordeckel. Aus meinem Teilelager kam noch eine hintere Stoßstange mit Haltern und Trägern, ein neuer Kotflügel und das Rücklichtgehäuse hinzu und der Käfer wurde nach Georgsmarienhütte befördert.

Fünf Wochen später war der Käfer gerichtet und die reparierten Stellen lackiert.

Der Käfer konnte wieder zusammengebaut werden.

Nachdem die Karosserie wieder komplett war, wollte ich mich über die Bremse her machen.

Dabei fiel erst die krumme Hinterachse auf.

Zum Glück hatten wir gerade zu dieser Zeit von Silkes Arbeitskollegen einen kompletten 66er Käfer

und die Reste eines 62er Käfers gekauft.

In diesem Fundus war auch ein passendes Getriebe für den Faltdachkäfer dabei, dass umgehend gereinigt und implantiert wurde.

Der defekte Motor wurde seiner Anbauteile beraubt. Sie wurden gereinigt, die Blechteile zusätzlich neu lackiert und fanden an einem gebrauchte Rumpfmotor aus einem anderen Schlachtfahrzeug Verwendung. Da dieser Motor 12 Volt hatte, mußte nicht nur die Lichtmaschine und die Elektrik des Vergasers gewechselt werden, sondern auch das Schwungrad. Hier fand dann auch gleich eine neue Kupplung platz.

Probleme bereiteten Auspuff und Heizung bei der Montage. Sie passten nur mit biegen und brechen zusammen an den Motor.

Der Gebläsekasten ist jetzt wieder der runde, wie er auf die Motoren bis 1963 gehört.

Die Heizung ist die Alte geblieben, der Auspuff ist ein NOS Neuteil für dieses Baujahr. Die Ventildeckel sind inzwischen gegen verchromte getauscht worden. Hier sieht man die reparierte Stelle im Radkasten, oder besser, man sieht nichts davon!

Leider hatten die Vorbesitzer alle Schlüssel verlegt, sodass ein neues Zünd-Lenk-Anlassschloß besorgt werden mußte. Das Ausbohren des alten Schlossträgers und der Umbau des Türschlosses sind auch erledigt.

Nun steht der Käfer auf neuen Empi 5-Spokefelgen. Sieht doch wirklich klasse aus, ist aber nicht wirklich pflegeleicht, da sie poliert sind.

Die diversen Kleinteile die fehlten sind auch alle wieder ersetzt worden und der ersten Fahrt stand nichts mehr im Weg.

 

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